Was ist der Kalkofen?
Der Kalkofen ist ein Ortsteil im Nordosten der Stadt Kaiserslautern. Das Kerngebiet des Kalkofens im Geranienweg und im Asternweg ist noch heute durch die in den 50ern errichteten, in städtischem Besitz befindlichen Schlichtwohnungs-Blocks geprägt. Mehrere dieser Wohnblocks befinden sich noch heute im baulichen Zustand der Errichtungsjahre. Diese nichtsanierten Wohnungen verfügen weder über Bäder noch über Warmwasseranschlüsse oder Heizungen. Eine Beheizung kann nur, sofern vorhanden, über Öfen erfolgen. Teilweise existieren auch noch Etagentoiletten.
Quelle: Wikipedia
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Welchen Zweck verfolgt der Verein?
Zweck des Vereins ist die allgemeine Verbesserung der Wohnungs- und Lebenssituation für die sozial benachteiligten Bürger in Deutschland und die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen in den sozialen Brennpunkten, sowie deren Integration in den Arbeitsmarkt, die Unterstützung der Bewohner von Notunterkünften in allen sozialen und wirtschaftlichen Belangen.
Diese Aufgabe nehmen wir insbesondere wahr durch Verbesserung der Wohnsituation in den Schlichtwohnungen (aktuell: Asternweg & Geranienweg in Kaiserslautern), Vermittlung von Familien in Mietwohnungen, Förderung von pädagogischen Begleitungen für Kinder, gesundheitliche Aufklärung von Bewohnern, Übernahme von Patenschaften, Anschaffung von Spielgeräten und Förderung der sportlichen Betätigung von Kindern, Ausrichtung von Veranstaltungen unter anderem zur Verbesserung der allgemeinen Lebenssituation vor Ort.
Wer steckt hinter dem Verein?
Unter den Gründungsmitgliedern befinden sich Bewohner aus dem Kalkofen sowie Menschen, die von Anfang an die Bewohner unterstützt und sich für deren Recht stark gemacht haben. Obwohl der Verein erst seit kurzem besteht, unterstützen inzwischen viele ehrenamtliche Helfer aus allen Einkommensschichten, aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern, unser Vorhaben. Was all diese Menschen eint ist, dass diese nicht wegschauen und tatkräftig, jeder wie er kann, mit anpacken.
Wollen die Bewohner die Hilfe denn überhaupt?
Die Bewohner wollen eine Hilfe die gemeinsam mit ihnen erarbeitet und abgesprochen ist. Die Bewohner sind mündige Bürger und sind und bleiben ein Teil des Ganzen. Es soll niemand gegen seinen Willen zu etwas gezwungen werden.
Wo kann ich Hintergrundinformationen erhalten, um besser entscheiden zu können, ob ich helfen möchte oder nicht?
Wir laden Sie herzlich dazu ein sich ein eigenes Bild von der Lage und Situation vor Ort zu machen oder sich die Inhalte auf unser Website anzusehen.
Gerne beantworten wir auch alle offenen Fragen per E-Mail, nutzen Sie hierzu unser Kontaktformular.
TIPP: Auf Facebook haben wir eine eigene öffentliche Gruppe „projekt menschenwürde kalkofen kaiserslautern“ hier können Sie auch direkt mit Mitgliedern in Kontakt treten und sich über alles informieren, was Sie interessiert.
Wie kann ich helfen?
Zu allererst bedeutet echte Hilfe, dass man dem Gegenüber egal in welcher Situation dieser sich befindet, Respekt und Freundlichkeit entgegenbringt. Manchmal ist ein freundliches Wort schon genug. Wer sich zu mehr berufen fühlt kann sich im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten engagieren, egal ob klassische Geldspenden, Sachspenden (z. B. Kauf von Baumaterial), eine Mitgliedschaft im Verein, persönliches Engagement oder einfach durch Onlineshopping bei z. B, Amazon.
Jeder das was er kann und will. Alle notwendigen Informationen finden Sie hier.
Werden auch Sachspenden angenommen?
Ja. In Absprache mit dem Sachspendenteam. Hier können Sie sehen, was aktuell benötigt wird und sich mit dem Sachspendenteam in Verbindung setzen.
Hier geht es zu den Sachspenden.
Was passiert mit meiner Spende?
Alle Spenden werden zu 100% dem Zweck entsprechend verwendet. Unser Verein besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern. Ein Kosten- und Verwaltungsapparat ist nicht vorhanden. Daher ist es uns möglich jeden einzelnen Cent so zu investieren, dass wir unsere gemeinsamen Ziele schnellstmöglich erreichen. Für jede Spende wird Ihnen eine Spendenquittung ausgestellt.
Fördere ich mit einer Spende und einem Engagement den Alkohol- oder Drogenkonsum der Bewohner?
Nein. Dabei ist zu bedenken, dass nicht automatisch jeder Bewohner des Kalkofen Drogen- oder Alkoholkrank ist. Aber unser Engagement wird auch nicht aufgeteilt, daher ist es so, dass wir mit dem asternweg e. V. auch suchtkranken Personen helfen. Die Betonung liegt dabei auf „helfen“ nicht auf „fördern“.
Warum kümmert sich die Stadt nicht besser darum?
Wir sind die Stadt! Warum sollen wir uns auf die Politik verlassen? Wir müssen wieder mehr Eigenverantwortung für unser Umfeld übernehmen. Wie früher, als sich die Nachbarn oder einzelne Straßenzüge ohne Verwandtschaftsgrad, gegenseitig beim Wiederaufbau von z. B. Häusern geholfen haben. Aber natürlich stehen wir in einem sehr engen Austausch mit der Stadt, die nun auch in der Stadtratsitzung vom 20.07.2015 einstimmig beschlossen hat ihr Engagement zu erhöhen. –> Dies ist ein Meilenstein, der ohne die Hartnäckigkeit unserer ersten Vorsitzenden nicht geschehen wäre.
Sind die Bewohner des „Kalkofens“ selbst schuld an Ihrer Situation?
Diese Frage lässt sich auf zwei Ebenen beantworten.
- Viele Bewohner des Kalkofens sind hier geboren und aufgewachsen, manche ließen persönliche Schicksalsschläge keine andere Wahl um nicht obdachlos zu werden. Sucht- und seelische Erkrankungen kennen keinen Bildungsabschluss oder Einkommensklasse. Jedem Menschen könnte ähnliches wiederfahren. So unterschiedlich, wie jeder Mensch ist, so unterschiedlich gehen auch die Anwohner des Kalkofens mit ihrer Situation um. Manche resignieren und finden sich damit ab, andere setzen alles daran, ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Nicht verschweigen darf man allerdings, dass Beschaffungskriminalität bei Suchtkranken und Kriminalität im Allgemeinen ebenso zum Kalkofen gehören. Alle Anwohner deshalb jedoch unter Generalverdacht zu stellen oder über einen Kamm zu scheren ist jedoch nicht fair und sollte in einem Rechtsstaat nur im Einzelfall von einem Richter beurteilt werden. Wer den Einzelfall nicht kennt kann eine Schuldfrage nicht beurteilen.
- Zu den Lebensumständen, die wir mit dem „asternweg e.V.“ zu verbessern hoffen, können die meisten Bewohner nichts. Eine fehlende Warmwasserversorgung sowie größtenteils fehlende Heizung und sanitäre Anlagen sind nicht den Bewohnern anzulasten. Dass die Wohnblöcke des Kalkofens nicht pfleglich behandelt werden, liegt nicht allein in der Verantwortung der Bewohner. Beispiel: Eine Etagentoilette, die von Dutzenden benutzt wird, kann nicht so sauber gehalten werden, wie eine Toilette, die zu einer Wohnung gehört. Die Lebensumstände sind in weiten Teilen menschenunwürdig und auch gefährlich. Auswüchse aus den vorhandenen Zuständen sind die zu erwartende Konsequenz. Eine Schuldfrage wird dem nicht gerecht.
Woher kommt der Schimmel in den Wohnungen? Wird da schlecht gelüftet?
Jain. Schlechtes Lüften ist nur das Ende einer Verkettung von äußerst unglücklichen Umständen! Die Fenster sind einfach verglast, Wände und Dächer nicht isoliert, in den Wohnungen gibt es – wenn überhaupt – maximal einen einzigen Ofen zum Heizen. Es gibt Kältebrücken und Kondensat, was sich vor allem im Winter rund um die Fenster ansammelt und sich bei den beschriebenen Gegebenheiten vor Ort nicht vermeiden lässt. Was würden Sie tun? Im kalten Winter, mit dem bisschen Wärme in der Wohnung. Würden Sie das Fenster zum Lüften öffnen?
Wenn dort renoviert wird, sieht es eh bald wieder so aus, wie vorher.
Sind wir ehrlich.. natürlich besteht diese Gefahr. Wir haben allerdings bereis mit den Bewohnern Pläne erarbeitet um genau dies zu verhindern. Das Ziel ist wieder mehr Eigenverantwortung durch das Umfeld und der Gemeinschaft. Wir gehen zudem davon aus, dass die Bewohner, die die Sanierung und Renovierung mit der eigenen Arbeitskraft durchführen, auf das achten, was sie selbst geschaffen haben.
Warum ziehen die Bewohner nicht einfach weg?
Für viele ist der Kalkofen die Heimat! Wie viele Menschen kennst du, die seit Geburt im gleichen Dorf leben und dort niemals weg möchten? Die Menschen haben sich hier eingelebt und brechen ihre Zelte nicht einfach ab. Der asternweg e. V. hat es sich allerdings ebenfalls zur Aufgabe gemacht die pädagogische Begleitung zu übernehmen und die Vermittlung von Mietwohnungen zu unterstützen.